Hauptinhalt

3. Zukunftswerkstatt: Ganzjahrestourismus

Neue Ansätze für einen nachhaltigen, anpassungsfähigen Tourismus

Destination Vogtland
Datum | Uhrzeit Donnerstag, 20. April 2023 | 10:00 – 14:45 Uhr
Ort Jugendherberge Schöneck, Am Stadtpark 52, 08261 Schöneck
3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

Am Donnerstag, 20. April 2023 tauschten sich Tourismusministerin Barbara Klepsch und die Branche in der 3. Zukunftswerkstatt aus. In Schöneck im Vogtland standen neue Ansätze für mehr saisonunabhängige Angebote und mehr Ganzjahrestourismus im Mittelpunkt.  

Die Diagnose der Impulsgeber und Branchenexperten war eindeutig: Die Klimaveränderungen wirken sich erheblich auf den Tourismus aus. Dabei sind die Folgen für die Branche zum Teil existenziell. Der Tourismus in Sachsen braucht einen ganzjährigen Tourismus, der sich anpasst und nachhaltig ist. Entscheidend dafür sind Akzeptanz und die Einbindung der Menschen vor Ort.   

Blick über den Tellerrand

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

Tourismusministerin Barbara Klepsch begrüßte etwa 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich in der Jugendherberge Schöneck. »Schöneck ist ein Ort, der in wunderbarer Weise die Herausforderungen und Lösungen für einen saisonunabhängigen Tourismus widerspiegelt. Im Zuge der Klimaveränderungen steht der Tourismus vor zum Teil existenzbedrohenden Herausforderungen. Auf der Suche nach neuen Ansätzen lohnt sich dabei immer, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und vom Wissen, von den Ideen und den Erfahrungen anderer zu profitieren. Genau das wollen wir mit unseren Zukunftswerkstätten erreichen. Ich ermutige Sie: Bringen Sie sich ein, Ihre Ansichten und Blickwinkel sind uns wichtig.« 

Anschließend stellte das Masterplaner-Team im Tourismusministerium den Gesamtverlauf der Beteiligung zur Erarbeitung des Masterplans vor. Aline Fiedler (Leiterin Referat Tourismuspolitik, Destinationsentwicklung, Kulturtouristische Vernetzung) und Julia Fabritius (Referentin für Tourismuspolitik) freuten sich über die lebendige Beteiligung bisher und warben für die Mitwirkung an den weiteren Zukunftswerkstätten.  

Anpassung und Erweiterung des Angebotes

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

Als Co-Gastgeber begrüßte Dr. Andreas Kraus, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Vogtland, die Gäste. Er beschrieb insbesondere das Vogtland sowie die sächsischen Mittelgebirge als ganzjährig attraktive Reiseziele. Schöneck als traditionelle Wintersport-Destination sei schon seit vielen Jahren im Wandel hin zu einer Ski- und Bikewelt. Andreas Kraus betonte, dass der Skitourismus in der Region auch in Zukunft möglich sein werde. Es seien Investitionen in eine moderne Pisten- und Beschneiungstechnik sowie ein Ausbau der Winterwanderwege notwendig. Zudem sollten weitere touristische Angebote wie Erlebniszentren, Festivals und andere Events auf- und ausgebaut werden. Kraus verwies dabei auf die Destinationsstrategie Vogtland 2025 als strategischem Entwicklungsrahmen für die Region. 

Akzeptanz bei den Menschen vor Ort

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

Einen Blick von außen gab Dr. Erik Lindner vom Bayrischen Zentrum für Tourismus. Er hob die steigende Attraktivität von Nahzielen und die zunehmende Rolle von Nachhaltigkeit hervor. Die Saisonalität nehme ab, die Branche treffe auf neue Zielgruppen mit anderen Ansprüchen und Haltungen. Die zentrale Frage sei, wie eine Destination in das »relevant set« der Zielgruppen gelange. Hierfür müsse noch stärker herausgearbeitet werden, was eine Destination am Markt einzigartig und unverwechselbar mache. Lindner wies darauf hin, dass Ideen und Ansätze häufig nicht immer von der Bevölkerung vor Ort unterstützt würden und die Wertschätzung des Tourismus noch zu gering sei. Deshalb sei es essenziell, die Menschen vor Ort mit an Bord zu nehmen und in die Planungsprozesse einzubeziehen.   

»Magic Moments» schaffen

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

In der ersten Workshoprunde sammelten die Masterplanerinnen und Masterplaner Themen für saisonübergreifende touristische Angebote in Sachsen und diskutierten konkrete Schritte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich darin einig, dass für Sachsen große Potenziale in den Bereichen Gesundheitstourismus, Aktiv- und Erlebnistourismus und Genuss- und Kulinariktourismus liegen. Als für eine ganzjährige Inszenierung maßgeblich wurden Ganzjahreskonzepte, eine intensivere Abstimmung zwischen touristischen Akteuren, zwischen Politik und Verwaltung sowie länderübergreifende Kooperationen angeführt. Eine Verknüpfung von touristischen Angeboten und eine präzise Zielgruppenadressierung wurden als Schlüssel für einen erfolgreichen Ganzjahrestourismus herausgestellt. Vor allem gehe es darum, »magic moments« zu schaffen.  

Gemeinsame Vision für Schöneck

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

Wie der Ganzjahrestourismus auf dem »Balkon des Vogtlandes« in Schöneck gelingt, berichtete die Bürgermeisterin Isa Suplie. Entgegen dem Trend seien in Schöneck in den vergangenen Jahren viele neue Unterkünfte entstanden. Seit mehr als 100 Jahren Wintersportregion ist Schöneck heute auch eine Mountainbike-Destination – und in der Region damit immer Saison. Mit dem örtlichen Tourismuskonzept sei es gelungen, eine gemeinsame Vision zu entwickeln und ein Bekenntnis der Stadt zum Tourismus zu verankern. Um Gäste ganzjährig zu begeistern, müssten zielgruppenspezifische Angebote geschaffen und das Marketing verstärkt werden. Suplie verwies darauf, dass sich neben dem Urlaubsverhalten auch der touristische Arbeitsmarkt verändert habe. Die praktische Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure vor Ort und die Unterstützung des Freistaates seien entscheidend, um gute Lösungen für die Zukunft zu finden. 

Eine dynamische Strategie für den Tourismus

3. Zukunftswerkstatt in Schöneck © André Wirsig

In der zweiten Workshoprunde haben sich die Masterplanerinnen und Masterplaner mit Strategien beschäftigt, mit denen sich der Ganzjahrestourismus in Sachsen zukünftig weiterentwickeln lässt. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer führten hier die Verknüpfung von Tourismus, Genusswirtschaft und Handwerk an. Als Erfolgsbeispiele für saisonunabhängigen Tourismus wurden die Regionen Südtirol und Bayern hervorgehoben. Auch in der Stärkung von Mehrsprachigkeit und Internationalisierung liegen aus der Sicht vieler Masterplanerinnen und Masterplaner Chancen. Die Runde sieht zudem einen intensiven Wissenstransfer als Voraussetzung für eine erfolgreiche touristische Weiterentwicklung und betrachtet die Tourismusstrategie als dynamische Strategie, die regelmäßig evaluiert und angepasst werden sollte.   

Newsletter

Melden Sie sich für den Newsletter zum Masterplan Tourismus Sachsen an und erfahren Sie direkt, wenn es Neuigkeiten gibt.

Kontakt

Sie haben Fragen zum Masterplan Tourismus Sachsen oder zum »Masterplan unterwegs«? Schreiben Sie uns!

E-Mail: masterplan-tourismus@smwk.sachsen.de

Impressionen der Zukunftswerkstatt in der »Jugendherberge Schöneck«

Handlungsfeldbeschreibung

Bike- und Skiwelt Schöneck
Bike- und Skiwelt Schöneck im Sommer   © TMGS Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH

Die klimatischen Bedingungen verändern sich seit Jahren schleichend, aber fortwährend. Auch der Tourismus spürt die Folgen des Klimawandels immer drängender. Vor dem Hintergrund der zurückliegenden Krisen bedeutet das für die Branche existentielle Herausforderungen. Besonders die sächsischen Wintersportregionen müssen sich darauf einstellen und frühzeitig umdenken. Mit übersaisonalen Angeboten können Leistungserbringer, ihre Produkte länger anbieten. Hier liegen auch Chancen für neue und anpassungsfähige Geschäftsmodelle. 

Der Ausbau von Ganzjahresangeboten fördert die Wirtschaftskraft der Region und eröffnet im Arbeitsmarkt saisonunabhängige Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Ausbau des Ganzjahrestourismus erhöht nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen und des sächsischen Tourismus, sondern stärkt die Gesamtwirtschaft in Sachsen.

Agenda der 3. Zukunftswerkstatt

9:30 Uhr 

Einlass und Akkreditierung

 

10:00 Uhr

Eröffnung und Grußworte

  • Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

10:15 Uhr

Einführung zum Prozess Masterplan Tourismus Sachsen durch die Fachabteilung Tourismus des Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

  • Frank Ortmann, Leiter Abteilung 5: Tourismus
  • Aline Fiedler, Leiterin Referat 51: Tourismuspolitik, Destinationsentwicklung, Kulturtouristische Vernetzung
  • Julia Fabritius, Referentin Referat 51

10:25 Uhr

Begrüßung durch die DMO Vogtland

  • Dr. Andreas Kraus, Geschäftsführer Tourismusverband Vogtland e. V.

10:30 Uhr

Impulsvortrag »Ganzjahrestourismus in Bayern: Zwischen natürlichem und abgeleitetem Angebot«

  • Dr. Erik Lindner, Bayrisches Zentrum für Tourismus
11:00 Uhr

Start der ersten Workshop-Phase

12:00 Uhr

Zusammenkunft aller Teilnehmenden im Plenum, »Schlaglichter« aus den Arbeitsgruppen  

 
12:15 Uhr

Mittagspause & Networking 

13:00 Uhr

Impulsvortrag »Ganzjahrestourismus auf dem Balkon des Vogtlandes«

  • Isa Suplie, Bürgermeisterin von Schöneck im Vogtland
13:30 Uhr

Start der zweiten Workshop-Phase

 

14:20 Uhr

Zusammenkunft aller Teilnehmenden im Plenum, Abschlussrunde mit Schlaglichtern aus den Arbeitsgruppen 

 
ca. 14:45 Uhr Ende der Veranstaltung
zurück zum Seitenanfang